Mineralund Tafelwasserverordnung
Mineralund Tafelwasserverordnung, Foto: pixabay

In deutschen Supermärkten und Getränkemärkten stehen Konsumenten vor einer riesigen Auswahl an Wasser. Viele Verbraucher wissen jedoch nicht, dass in Deutschland fünf genau definierte Wasserarten existieren, die unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen. Diese sind: Trinkwasheiten und gesetzlichen Vorgaben. Der Ernährungswissenschaftler Uwe Knop erklärt die Unterschiede und deren Bedeutung für die menschlichser, Mineralwasser, Quellwasser, Tafelwasser und Heilwasser. Jede dieser Sorten hat ihre Besondere Ernährung.

Inhaltsverzeichnis:

Trinkwasser aus der Leitung wird streng kontrolliert

Trinkwasser ist in Deutschland das am strengsten überwachte Lebensmittel. Seine Qualität unterliegt der Trinkwasserverordnung. Diese legt Grenzwerte für über 50 verschiedene chemische, physikalische und mikrobiologische Parameter fest. Ziel ist es, die gesundheitliche Unbedenklichkeit für den lebenslangen Konsum zu garantieren.

Das Leitungswasser stammt meist aus Grundwasser, Oberflächenwasser oder Quellwasser, das speziell aufbereitet wird. Obwohl es nur geringe Mengen an Mineralstoffen enthält, eignet es sich hervorragend als tägliches Getränk. Die Mineralstoffzusammensetzung schwankt regional, bleibt jedoch im Vergleich zu Mineralwasser niedrig.

Natürliches Mineralwasser mit konstantem Profil

Mineralwasser muss direkt aus unterirdischen, geschützten Quellen stammen und wird am Quellort abgefüllt. Es unterliegt der Mineral- und Tafelwasserverordnung und benötigt eine amtliche Anerkennung. Die Reinheit und Mineralisierung müssen konstant sein, wobei die Gehalte an Mineralstoffen stark zwischen den Marken variieren können.

Folgende Mineralien kommen häufig vor:

  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Sulfat
  • Hydrogencarbonat

Mineralwasser ist für den täglichen Gebrauch geeignet und kann je nach Zusammensetzung einen wichtigen Beitrag zur Mineralstoffversorgung leisten.

Quellwasser weniger streng geregelt

Quellwasser ähnelt dem Mineralwasser, wird aber weniger streng kontrolliert. Es stammt ebenfalls aus unterirdischen Quellen, muss jedoch keine amtliche Anerkennung erhalten. Die Anforderungen an Reinheit bestehen, die Mineralstoffgehalte dürfen schwanken.

Die Zusammensetzung ist nicht stabil und häufig niedriger mineralisiert. Deshalb eignet sich Quellwasser zwar als Getränk, trägt jedoch weniger zur Mineralstoffzufuhr bei. Es wird meist direkt an der Quelle abgefüllt und darf nur minimal behandelt werden.

Tafelwasser ist ein Produktmischung

Tafelwasser entsteht meist aus Leitungswasser, das mit Meerwasser, Salzen oder Kohlensäure versetzt wird. Es ist kein Naturprodukt, sondern ein hergestelltes Getränk. Die Zusammensetzung unterliegt der Mineral- und Tafelwasserverordnung, jedoch weniger streng als bei natürlichen Wässern.

Tafelwasser kann variierende Mengen an Mineralstoffen enthalten. Sein ernährungsphysiologischer Wert hängt von den zugesetzten Stoffen ab. Aufgrund des geringen Preises wird es oft in edlen Flaschen mit hochwertigem Design vermarktet, obwohl es häufig nur behandeltes Leitungswasser ist.

Heilwasser als zugelassenes Arzneimittel

Heilwasser gilt nicht als Lebensmittel, sondern als Arzneimittel. Es muss durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden. Die Zulassung erfolgt nur, wenn eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung vorliegt, etwa bei Verdauungsstörungen oder Nierenerkrankungen.

Charakteristisch sind:

  • Hohe Konzentration bestimmter Mineralien
  • Therapeutische Wirkung bei regelmäßiger Einnahme
  • Pflicht zur Abfüllung direkt an der Quelle

Heilwasser wird nur in Apotheken oder speziellen Verkaufsstellen angeboten und sollte nach ärztlicher Empfehlung verwendet werden.

Die fünf Wasserarten unterscheiden sich deutlich in Herkunft, Zusammensetzung und gesetzlicher Regelung. Ihre Auswahl hängt sowohl vom individuellen Mineralstoffbedarf als auch vom Verwendungszweck ab.

Quelle: FOKUS