Viele Menschen fühlen sich schon vor dem Mittag erschöpft. Die Ursache liegt oft in Gewohnheiten, die zwar gesund wirken, in Wahrheit aber gegenteilige Effekte haben. Die Morgenstunden entscheiden mit darüber, wie produktiv, wach und gelassen man den Tag verbringt. Wer regelmäßig müde, gestresst oder unkonzentriert ist, sollte seine Morgenroutine überprüfen. Schon kleine Veränderungen können große Wirkung haben.
- Zu den häufigsten Fehlern zählen:
- zu schnelles Aufstehen direkt nach dem Weckerklingeln
- häufiges Drücken der Schlummertaste
- übermäßiger Smartphone-Konsum nach dem Aufwachen
- falsche Ernährung und mangelndes Frühstück
- unpassende Hygienerituale wie zu heißes Duschen
Inhaltsverzeichnis:
- Dr. Catherine Jackson warnt vor hektischem Aufstehen
- Dr. Lin Anderson kritisiert das Drücken der Schlummertaste
- Dr. Kristamarie Collman rät vom Blick aufs Smartphone ab
- Marissa Szabo und Dr. Thanu Jey kritisieren falsche Ess- und Duschgewohnheiten
- Übersicht der häufigsten Fehler und ihrer Auswirkungen
- Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Dr. Catherine Jackson warnt vor hektischem Aufstehen
Wer sofort nach dem Weckerklingeln aus dem Bett springt, setzt den Körper unter Stress. Dr. Catherine Jackson, Psychologin und Neurotherapeutin, erklärt, dass dieses Verhalten eine direkte Belastung für Herz und Kreislauf sein kann. Der Körper wird abrupt aus der Ruhe gerissen.
Stattdessen raten Fachleute zu einem langsameren Start. 1 bis 2 Minuten liegen bleiben, bewusst atmen oder ein kurzes Dehnen hilft dem Organismus, sich besser auf den Tag einzustellen. Die innere Ruhe am Morgen beeinflusst den gesamten Tagesverlauf positiv.
Dr. Lin Anderson kritisiert das Drücken der Schlummertaste
Das wiederholte Aktivieren der Snooze-Funktion unterbricht den natürlichen Schlafzyklus. Dr. Lin Anderson, Psychotherapeutin, erläutert, dass jeder Schlafzyklus etwa 75 bis 90 Minuten dauert. Wird er alle paar Minuten unterbrochen, kommt es zu sogenannter Schlafträgheit.
Diese äußert sich in Form von Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gereiztheit, die bis in den Abend anhalten können. Eine einzige, klare Weckzeit ist für das Gehirn deutlich verträglicher. Wer Probleme beim Aufstehen hat, kann auf Tageslichtlampen oder sanfte Musik als Wecksignal umsteigen.
Dr. Kristamarie Collman rät vom Blick aufs Smartphone ab
Das sofortige Checken von E-Mails, Nachrichten und sozialen Netzwerken kann Ängste verstärken und den Tag negativ beeinflussen. Dr. Kristamarie Collman warnt davor, dass die digitale Informationsflut in den ersten Minuten des Tages die mentale Balance stört.
Alternative Morgenrituale wie Atemübungen, das Trinken eines warmen Getränks oder ein kurzer Spaziergang bieten mehr innere Ruhe. Auch Musik oder Journaling helfen dabei, den Tag bewusster zu beginnen.
Marissa Szabo und Dr. Thanu Jey kritisieren falsche Ess- und Duschgewohnheiten
Ein Glas Fruchtsaft am Morgen sorgt laut der Gesundheitstrainerin Marissa Szabo für schnelle Blutzuckerspitzen, gefolgt von Energieeinbrüchen. Der Grund: Beim Entsaften gehen wichtige Ballaststoffe verloren, die normalerweise die Zuckeraufnahme verlangsamen.
Besser: Ganze Früchte oder ein ausgewogenes Frühstück mit Proteinen, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten wie Haferflocken.
Auch das Duschen sollte laut Dr. Thanu Jey nicht zu heiß sein. Heiße Duschen entziehen der Haut Feuchtigkeit und können bei empfindlicher Haut zu Irritationen führen. Kaltes oder lauwarmes Wasser schützt die Hautbarriere und fördert gleichzeitig die Durchblutung.
Übersicht der häufigsten Fehler und ihrer Auswirkungen
| Nr. | Gewohnheit | Mögliche Folge | Expertenempfehlung |
|---|---|---|---|
| 1 | Sofort aufstehen nach Weckerklingeln | Stressreaktion, Herzbelastung | Langsames Aufwachen |
| 2 | Snooze-Taste mehrmals drücken | Schlafträgheit, Müdigkeit | Feste Aufstehzeit |
| 3 | Smartphone direkt nach dem Aufwachen | Mentale Unruhe, Stress | Morgen ohne Bildschirm beginnen |
| 4 | Fruchtsaft auf nüchternen Magen | Blutzuckerspitzen, Müdigkeit | Ganze Früchte, ballaststoffreiche Kost |
| 5 | Sehr heiß duschen | Trockene Haut, Entzündungen bei Verletzungen | Lauwarm oder kalt duschen |
| 6 | Frühstück auslassen ohne Grund | Energieverlust, Heißhunger später | Leichtes, nährstoffreiches Frühstück |
| 7 | Zu viele einfache Kohlenhydrate | Schneller Blutzuckerabfall | Proteine, komplexe Kohlenhydrate |
| 8 | Aufgabenliste direkt abarbeiten | Früher Stress, Überforderung | Tagesplanung nach kurzer Morgenpause |
| 9 | Nur durch Kaffee wach werden | Abhängigkeit, Schlafprobleme | Besserer Schlaf, weniger Koffein |
Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Viele als gesund geltende Morgenroutinen können ungewollt das Gegenteil bewirken. Schlafexperten, Psychologen und Mediziner sind sich einig: Ein bewusster Start in den Tag erhöht Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
Durch einfache Maßnahmen wie regelmäßige Schlafzeiten, proteinreiches Frühstück, digitale Ruhe und sanfte Aktivierung des Körpers lassen sich Energielevel und Stimmung spürbar verbessern. Ein stabiler Rhythmus am Morgen hilft dabei, den Alltag mit mehr Ruhe und Konzentration zu meistern.
Quelle: Focus