Immer mehr europäische Rentner zieht es nach Südostasien und Südeuropa. Steigende Lebenshaltungskosten, niedrige Renten und bessere Infrastruktur in anderen Ländern sind häufige Gründe für die Entscheidung zur Auswanderung. Zwei besonders gefragte Ziele: Thailand und Portugal. Sie bieten günstige Mieten, bezahlbare Gesundheitsversorgung und ein angenehmes Klima.
Inhaltsverzeichnis:
- Was sind die Beweggründe?
- Bert Hall aus Niedersachsen zieht nach Khon Sai
- Thailand – beliebt dank günstiger Bedingungen
- Portugal weiterhin führend in Europa
- Neue Wege im Alter
Was sind die Beweggründe?
Rafa Ruiz arbeitete 40 Jahre lang als Rettungsschwimmer in Palma de Mallorca. Heute kann er sich ein Leben auf seiner Heimatinsel nicht mehr leisten. Seine Rente beträgt 1.250 Euro im Monat. Damit reichte es gerade für eine kleine Wohnung. Er beschloss, Spanien zu verlassen und nach Thailand auszuwandern.
Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht. „Sie vertreiben uns von der Insel“, sagte er gegenüber der Zeitung „Ultima Hora“. Die Lebenshaltungskosten seien zu hoch geworden. In Thailand zahlt er nun nur 50 Euro Miete im Monat für ein Haus mit mehreren Zimmern direkt am Meer. Essen koste oft nur einen Euro. Die Mieten seien laut ihm bis zu 30 Mal günstiger als auf Mallorca.
Trotz anfänglichem Zweifel genießt Ruiz heute sein neues Leben. Er berichtet von mehr Ruhe, weniger Sorgen und einem entspannten Alltag. Der Wechsel vom Dauerstress in Spanien zum ruhigen Leben in Südostasien habe sich gelohnt.
Bert Hall aus Niedersachsen zieht nach Khon Sai
Auch Bert Hall aus Niedersachsen entschied sich 2023 für ein neues Leben in Thailand. Gemeinsam mit seiner Frau zog er nach Khon Sai. Dort besitzt das Ehepaar nun ein großes Haus mit Garten – ein Lebensstandard, der in Deutschland „undenkbar“ gewesen wäre, wie Hall berichtet.
Besonders lobt er die Infrastruktur in der Region. Bereits 2008 war Khon Sai mit Glasfaser ausgestattet. Für Hall ein klares Zeichen: Thailand sei Deutschland in vielen technischen Bereichen überlegen. Trotz Sprachbarrieren fühlt sich der Rentner integriert. Er hebt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung hervor.
Thailand – beliebt dank günstiger Bedingungen
Für Rentner bietet Thailand mehrere Vorteile:
- Günstige Lebenshaltungskosten: Miete, Essen und Versicherungen kosten weniger als in Europa.
- Visum für Senioren: Ab 50 Jahren kann man ein spezielles Rentner-Visum beantragen.
- Medizinische Versorgung: Private Versicherungen sind günstiger, aber teilweise eingeschränkt.
- Kulturelle Offenheit erforderlich: Integration gelingt besser mit Respekt und Interesse an der thailändischen Sprache und Kultur.
Viele Rentner kommen mit 1.200 bis 1.800 Euro im Monat gut aus, was im Vergleich zu westlichen Ländern ein komfortables Leben ermöglicht. Die Mischung aus günstigen Preisen und exotischer Umgebung macht Thailand besonders attraktiv.
Portugal weiterhin führend in Europa
Nicht nur Thailand zieht Ruheständler an. Portugal zählt laut dem Global Retirement Index zu den besten Ländern weltweit für den Ruhestand. Es belegt regelmäßig Spitzenplätze – zusammen mit Mexiko und Panama. Besonders hervorgehoben werden in Portugal:
- Hochwertige Gesundheitsversorgung
- Stabile politische Lage
- Geringe Kriminalität
- Gute Infrastruktur
- Erschwingliche Lebenshaltungskosten
Ein Rentnerpaar kann dort mit 2.500 bis 3.000 US-Dollar im Monat angenehm leben. Auch US-amerikanische Rentner schätzen das Land wegen seiner englischsprachigen Bevölkerung und besonderer Visa-Regelungen.
Portugal ist somit eines der wenigen Länder in Europa, das trotz Wirtschaftskrise eine hohe Lebensqualität im Alter bietet. Die Vielfalt des Landes, sein Klima und seine Menschen machen es zu einem der beliebtesten Ruhestandsorte.
Neue Wege im Alter
Ob Mallorca, Niedersachsen oder New York – immer mehr Senioren überlegen, ihren Ruhestand im Ausland zu verbringen. Die Gründe sind verschieden, doch die Tendenz ist eindeutig: Länder mit niedrigen Preisen, guter Infrastruktur und warmem Klima gewinnen an Bedeutung. Thailand und Portugal stehen dabei ganz oben auf der Liste.
Quelle: Focus