Immer mehr Menschen investieren in Hautpflegeprodukte, Diäten und Schönheitsroutinen. Doch was schützt unsere Haut wirklich? Dr. Estefanía Lang, Fachärztin für Dermatologie und Gründerin von Dermanostic, liefert klare Antworten. Ihre Empfehlungen basieren auf medizinischem Wissen und täglicher Erfahrung mit über 300.000 behandelten Fällen in der größten digitalen Hautarztpraxis Europas.
Zu ihren zentralen Aussagen gehören unter anderem:
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Duschen schadet oft mehr, als es nützt
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Weniger Pflegeprodukte helfen der Haut mehr
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Tomatenmark und Aloe vera zeigen überraschende Wirkung
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Hautkrebs-Vorsorge ist überlebenswichtig
Dr. Lang verfolgt einen minimalistischen, aber konsequent medizinischen Ansatz. Ihre Regeln könnten unser Verständnis von Hautgesundheit grundlegend verändern.
Dermanostic ersetzt das Wartezimmer
Die App Dermanostic bietet eine dermatologische Diagnose innerhalb von sechs Stunden – deutschlandweit und ohne Wartezeit. Patientinnen und Patienten laden drei Bilder der betroffenen Hautstelle hoch, füllen einen medizinischen Fragebogen aus und erhalten eine fachärztliche Einschätzung samt Rezept.
Dieses Modell entstand aus einer alltäglichen Beobachtung: Freunde und Familienmitglieder schickten Dr. Lang Hautbilder per Nachricht und baten um Hilfe. Die Herausforderung bestand im Rezept. Heute arbeitet Dermanostic datenschutzkonform, rund um die Uhr, mit erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten.
Das Angebot wurde bereits über 300.000 Mal genutzt. Es richtet sich vor allem an Menschen mit Hautveränderungen, die nicht akut sind, aber eine medizinische Einschätzung erfordern.
Zu viel Duschen zerstört den Schutzfilm
Häufiges, heißes Duschen mit parfümierten Produkten schädigt die natürliche Schutzschicht der Haut. Laut Dr. Lang greift diese Gewohnheit den Säureschutzmantel an und begünstigt Trockenheit, Irritationen sowie Ekzeme.
Empfohlen wird:
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Lauwarmes Wasser verwenden
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Nicht täglich duschen – im Winter nur jeden zweiten Tag
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Nur pH-neutrale, milde Produkte nutzen
Besonders im Winter ist Zurückhaltung gefragt. Die Haut benötigt Zeit zur Regeneration, nicht ständige Reizung.
Hautpflege braucht weniger Produkte
Die Übernutzung von Pflegeprodukten überfordert die Haut. Viele Anwenderinnen und Anwender verwenden täglich mehrere Produkte – darunter Peelings, Seren, Masken und Toner. Diese Vielfalt reizt die Haut und stört die Barrierefunktion.
Dr. Lang empfiehlt:
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Minimalistische Routinen
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Weniger Tenside und Alkohol in Reinigern
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Produkte gezielt statt flächendeckend einsetzen
Ihre Kernaussage: Die Haut will nicht korrigiert, sondern verstanden werden. Vertrauen in die natürliche Selbstregulation steht im Vordergrund.
Hautkrebs erkennen statt ignorieren
Muttermale und Hautveränderungen sind keine kosmetische Angelegenheit – sie können lebensbedrohlich sein. Besonders gefährlich: unscheinbare Veränderungen, die zu spät erkannt werden.
Daher gilt:
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Mindestens einmal jährlich zur Hautärztin oder zum Hautarzt
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Regelmäßige Selbstkontrollen im Alltag durchführen
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Verdächtige Stellen frühzeitig dokumentieren
Dr. Lang setzt sich dafür ein, UV-Schutz und Hautbewusstsein bereits in der Schule zu vermitteln. Ihrer Meinung nach gehören Hautgesundheit und Vorsorge in den Bildungsplan, genau wie Zahnhygiene oder Ernährung.
Tomatenmark und Aloe vera statt High-Tech-Pflege
Ein Teelöffel Tomatenmark pro Tag kann die Haut langfristig stärken. Grund dafür ist Lycopin, ein stark antioxidativ wirkender Pflanzenstoff. In Kombination mit Öl kann der Körper den Wirkstoff besser aufnehmen.
Einfach und wirksam:
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Tomatenmark als tägliches Antioxidans
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Aloe vera als entzündungshemmende Pflege nach Sonne und Reizung
Aloe vera ist für Dr. Lang ein bewährtes Mittel – kein kurzlebiger Trend. In ihrer Praxis kommt es oft nach Laserbehandlungen zum Einsatz. Privat nutzt sie es täglich zur Beruhigung empfindlicher Haut.
Retinol ist nicht für jede Haut geeignet
Obwohl Retinol in Studien überzeugend wirkt, führt es bei vielen Menschen zu Nebenwirkungen. Besonders empfindliche oder vorgeschädigte Haut reagiert mit Rötungen, Schuppung oder Mikroentzündungen.
Bessere Alternativen:
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Bakuchiol – pflanzlich, gut verträglich
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Resveratrol – antioxidativ, schonend
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Oder: ganz auf Wirkstoffe verzichten, wenn die Haut gereizt ist
Weniger ist oft mehr – das zeigt sich auch bei Anti-Aging-Produkten.
UV-Schutz ist tägliche Prävention
Ohne Sonnenschutz geht es nicht – auch nicht bei Wolken. UV-Strahlung ist eine der Hauptursachen für Hautalterung und Hautkrebs. Trotzdem unterschätzen viele Menschen die Wirkung.
Wichtige Punkte:
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Täglich Lichtschutzfaktor 30 oder mehr auftragen
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Besonders Gesicht, Hände und Nacken schützen
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Sonnenschutz nicht nur im Urlaub nutzen
Wer seine Haut langfristig schützen will, beginnt mit Prävention – nicht mit Korrektur. Dr. Lang sieht hier großen Nachholbedarf im Alltag vieler Menschen.
Medizinische Versorgung neu gedacht
Dr. Estefanía Lang zeigt mit Dermanostic, wie digitale Medizin konkret helfen kann. Der Zugang ist niedrigschwellig, die Abläufe klar strukturiert. Ihre sieben Hautregeln basieren auf medizinischen Fakten und täglicher Praxis – nicht auf Trends.
Ob durch Tomatenmark, weniger Duschgänge oder den Verzicht auf aggressive Pflege: Langs Empfehlungen lassen sich direkt umsetzen. Und könnten langfristig nicht nur unsere Haut, sondern auch unser Gesundheitsverständnis verändern.
Quelle: Vogue Germany