Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und betrifft weltweit Millionen von Menschen. In Deutschland werden jährlich mehr als 70.000 neue Fälle diagnostiziert. Die Früherkennung und Prävention spielen eine entscheidende Rolle bei der Senkung der Sterblichkeitsrate und der Erhöhung der Heilungschancen. Durch einen gesunden Lebensstil, regelmäßige Untersuchungen und das Bewusstsein für Risikofaktoren kann jede Frau ihr Risiko erheblich senken.
Was ist Brustkrebs?
Brustkrebs ist eine Erkrankung, bei der sich Zellen im Brustgewebe unkontrolliert vermehren und Tumore bilden. Diese Tumore können gutartig oder bösartig sein. Während gutartige Tumore oft harmlos sind, können bösartige Tumore in das umliegende Gewebe eindringen und sich über den Blut- oder Lymphkreislauf in andere Körperregionen ausbreiten (Metastasenbildung).
Die häufigsten Formen sind:
Duktales Karzinom – betrifft die Milchgänge und macht etwa 80 % aller Fälle aus.
Lobuläres Karzinom – entsteht in den Drüsenläppchen und ist seltener, aber oft schwerer zu entdecken.
Inflammatorischer Brustkrebs – eine aggressive Form, die Rötungen und Schwellungen der Brust verursacht.
Triple-negativer Brustkrebs – besonders aggressiv und schwer zu behandeln, da er keine Hormonrezeptoren aufweist.
Brustkrebs kann durch genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren begünstigt werden. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Einige Frauen haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
Unveränderbare Faktoren
Alter – das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, besonders nach dem 50. Lebensjahr.
Familiäre Vorbelastung – wenn nahe Verwandte (Mutter, Schwester, Großmutter) an Brustkrebs erkrankt sind, ist das eigene Risiko erhöht.
Genetische Mutationen – BRCA1- und BRCA2-Genmutationen erhöhen das Risiko drastisch.
Frühe Menarche und späte Menopause – längere hormonelle Aktivität kann das Risiko steigern.
Veränderbare Faktoren
Ernährung – fettreiche Ernährung, verarbeitete Lebensmittel und Zucker erhöhen das Risiko.
Bewegungsmangel – regelmäßige körperliche Aktivität schützt vor Krebs.
Übergewicht und Adipositas – besonders nach der Menopause steigt das Risiko deutlich.
Alkoholkonsum – regelmäßiger Alkoholkonsum kann das Risiko erhöhen.
Hormonersatztherapie (HRT) – langfristige Hormontherapien können das Krebsrisiko erhöhen.
Präventionsstrategien
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Brustkrebs vorzubeugen. Besonders wichtig sind:
Obst und Gemüse – reich an Antioxidantien, die Zellschäden verhindern können.
Vollkornprodukte – verbessern die Verdauung und reduzieren Entzündungen.
Omega-3-Fettsäuren – in Fisch, Nüssen und Leinsamen enthalten, wirken entzündungshemmend.
Vermeidung von rotem Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln – diese enthalten oft krebserregende Stoffe.
Regelmäßige Bewegung
Sport reduziert nicht nur das Brustkrebsrisiko, sondern verbessert auch das allgemeine Wohlbefinden. Empfehlenswert sind:
150 Minuten moderate Bewegung pro Woche – z. B. schnelles Gehen oder Radfahren.
Muskelaufbau – Krafttraining kann helfen, Hormonschwankungen auszugleichen.
Yoga und Pilates – stärken den Körper und reduzieren Stress.
Verzicht auf Alkohol und Nikotin
Alkohol erhöht den Östrogenspiegel im Körper und kann so das Brustkrebsrisiko steigern. Schon geringe Mengen können schädlich sein. Rauchen steht ebenfalls im Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko, insbesondere bei Frauen mit einer genetischen Veranlagung.
Früherkennung rettet Leben
Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich. Es gibt mehrere Methoden zur Früherkennung:
Selbstuntersuchung der Brust
Frauen sollten ihre Brüste einmal im Monat auf Veränderungen untersuchen. Dabei gilt es, auf Knoten, Verhärtungen, Hautveränderungen oder ungewöhnliche Sekretionen zu achten.
So funktioniert die Selbstuntersuchung:
Visuelle Kontrolle im Spiegel – auf Formveränderungen oder Einziehungen achten.
Tasten im Stehen – mit drei Fingern in kreisenden Bewegungen von außen nach innen abtasten.
Tasten im Liegen – um auch tiefere Gewebeschichten zu kontrollieren.
Mammographie
Die Mammographie ist die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren wird alle zwei Jahre eine Mammographie empfohlen. Bei erhöhtem Risiko kann sie auch früher oder häufiger erfolgen.
Ultraschall und MRT
Bei dichtem Brustgewebe oder Verdacht auf Tumore kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) zusätzliche Klarheit bringen.
Genetische Tests und Präventivmaßnahmen
Frauen mit einer familiären Vorbelastung können sich genetisch testen lassen. Falls Mutationen im BRCA1- oder BRCA2-Gen nachgewiesen werden, gibt es verschiedene präventive Maßnahmen:
Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen
Medikamentöse Prävention (z. B. Tamoxifen)
Präventive Mastektomie – vorbeugende Brustentfernung kann das Risiko drastisch senken.
Psychologische Aspekte und emotionale Unterstützung
Brustkrebsangst ist eine große Belastung für viele Frauen. Es ist wichtig, offen über Ängste zu sprechen und sich Unterstützung zu holen:
Austausch mit anderen Betroffenen – Selbsthilfegruppen oder Online-Foren helfen, Ängste zu bewältigen.
Psychologische Beratung – hilft, mit der Angst umzugehen.
Achtsamkeit und Entspannungstechniken – Meditation, Yoga oder Atemübungen reduzieren Stress.
Brustkrebsprävention ist eine Kombination aus gesunder Lebensweise, regelmäßiger Früherkennung und Wissen über individuelle Risiken. Jede Frau kann aktiv dazu beitragen, ihr Risiko zu senken. Durch bewusste Ernährung, Bewegung und regelmäßige Untersuchungen steigt die Chance auf ein gesundes und langes Leben.