Der tägliche Kaffee im Büro gehört für viele zum festen Ritual. Doch was sich in der Tasse befindet, kann für das Herz problematisch sein. Eine neue Untersuchung aus Schweden belegt: Die Wahl der Kaffeemaschine hat großen Einfluss auf den Cholesterinspiegel.
Inhaltsverzeichnis:
- Filterkaffee deutlich gesünder als Automatenkaffee
- Espresso und gekochter Kaffee mit Spitzenwerten
- Die Maschine macht den Unterschied
- Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung
Filterkaffee deutlich gesünder als Automatenkaffee
Bis zu 2447 Milligramm Cafestol pro Liter – so hoch war der Spitzenwert, den Forscher in einer Tasse Espresso gemessen haben. Die Ergebnisse stammen aus einer Studie der Universität Uppsala. Analysiert wurden Proben aus 14 Kaffeemaschinen in Krankenhäusern und Arztpraxen in Schweden. Die Wissenschaftler untersuchten gezielt die Gehalte an Cafestol und Kahweol – zwei Substanzen, die den Cholesterinspiegel erhöhen.
Im direkten Vergleich zeigt sich: Filterkaffee enthält nur einen Bruchteil der schädlichen Diterpene. Während Maschinenkaffee aus klassischen Brühgeräten durchschnittlich 176 Milligramm Cafestol und 142 Milligramm Kahweol pro Liter enthält, kommen Filterkaffeeproben lediglich auf 12 bzw. 8 Milligramm. Diese Substanzen blockieren in der Leber ein Enzym, das für den Cholesterinabbau zuständig ist.
Das bedeutet: Wer täglich drei Tassen Automatenkaffee trinkt, nimmt deutlich mehr Diterpene zu sich als jemand, der Filterkaffee bevorzugt. Die Forscher berechneten, dass ein Wechsel zum Filterkaffee den LDL-Cholesterinspiegel um 0,58 Millimol pro Liter senken kann.
Langfristig führt das zu einem um 13 Prozent geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den nächsten fünf Jahren. Über einen Zeitraum von 40 Jahren kann dieses Risiko sogar um bis zu 36 Prozent reduziert werden.
Espresso und gekochter Kaffee mit Spitzenwerten
Besonders hohe Belastungen traten bei Espresso und gekochtem Kaffee auf. Einzelne Proben enthielten über 2400 Milligramm Cafestol pro Liter – mehr als das Zehnfache im Vergleich zu Brühmaschinen. Gekochter Kaffee lag ebenfalls weit oben, mit bis zu 940 Milligramm Cafestol.
Ein zusätzlicher Filter, etwa aus Stoff, konnte diese Werte zwar deutlich senken – notwendig ist dieser Schritt jedoch bei der Zubereitung in vielen Fällen nicht vorgesehen. Dadurch gelangen große Mengen an Diterpenen ungefiltert in die Tasse.
Die Maschine macht den Unterschied
Entscheidend ist die Art der Filterung. Brühmaschinen, wie sie häufig in Aufenthaltsräumen verwendet werden, nutzen Metallfilter. Diese halten Cafestol und Kahweol kaum zurück. Flüssigmodelle, bei denen Kaffee aus einem Konzentrat mit Wasser gemischt wird, schnitten besser ab. Die Werte lagen hier auf ähnlichem Niveau wie bei Filterkaffee.
Allerdings zeigten die Messungen starke Schwankungen, selbst bei identischen Geräten. In einigen Fällen war die Belastung doppelt so hoch wie bei anderen Maschinen desselben Typs. Das macht eine genaue Einschätzung schwierig.
Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung
Ein normaler Becher aus einer Brühmaschine enthält etwa 137 Milliliter Kaffee. Bei drei Tassen täglich summiert sich die Belastung durch Diterpene erheblich. Dabei ließe sich das Risiko mit einem einfachen Schritt verringern: dem Umstieg auf Filterkaffee. Studienleiter David Iggman betont die Bedeutung des Filterprozesses. Nicht alle Geräte schaffen es, die cholesterinerhöhenden Stoffe effektiv zurückzuhalten.
Wer seinen Cholesterinspiegel im Blick behalten will oder gesundheitlich vorbeugen möchte, sollte bevorzugt auf Papier-gefilterten Kaffee setzen. Ein scheinbar kleiner Unterschied mit spürbaren Folgen für Herz und Kreislauf.
Quelle: FOCUS